Spickzettel

Blende, Belichtungszeit und ISO bilden die elementaren Grundlagen in der Fotografie. Das Wissen was welche Veränderung warum verursacht ist die Voraussetzung dafür, dass Deine Kamera macht was Du willst… und nicht wie sie will! Solange Du in der Vollautomatik fotografierst, solange kannst Du nicht verstehen, wie Fotografie funktioniert. Die Kamera löst Deine Probleme automatisch… oder verschafft Dir neue Probleme und Fotos, die irgendwie nicht so toll aussehen wie Du willst und Du verstehst nicht warum. In diesem Beitrag geht es um Blende, Belichtungszeit und ISO, sowie um einen Spickzettel, denn wir für die Einsteiger erstellt haben. Raus aus der Vollautomatik!

Die Blende:
Die Blende ist ein Bauteil im Objektiv, das aus Lamellen besteht und je nach Einstellung eine kleinere oder größere Öffnung bildet. Bei einer kleinen Öffnung spricht der Fotograf deshalb von einer „geschlossenen Blende“ und im Gegenzug dazu ist die „Offenblende“ eine große Öffnung. Verwirrend ist für Einsteiger, dass eine offene Blende, also eine große Öffnung, mit einer kleinen Zahl gekennzeichnet wird (z.B. f/2) und die geschlossene Blende, also die kleine Öffnung eine große Zahl hat (z.B. f/32).
Mit der Blende können zweierlei Dinge geregelt werden:
1. Mit der Blende beeinflusst man die „Schärfentiefe“, d.h. wie groß der Bereich im Foto ist, der Scharf ist. Mit einer offene Blende werden die klassischen Portraits erstellt (Person scharf, Hintergrund unscharf). Landschaftsfotos werden grundsätzlich mit einer etwas geschlosseneren Blende gemacht, weil man dann eine durchgehende Schärfe erzielen kann.
2. Bei einer offeneren Blende kann viel Licht auf den Sensor fallen und das hilft, die Belichtungszeit (s.u.) zu verkürzen, um „Verwacklung“ zu vermeiden. Alternativ kann dadurch auch der ISO (s.u.) im unteren Bereich gehalten werden.

Die Belichtungszeit:
Die Belichtungszeit (oder auch Verschlusszeit) sorgt für die Dauer der Belichtung des Sensors. Also sorgt die Blende für die Menge des Lichts auf den Sensor und die Belichtungszeit für die Dauer des Lichts auf den Sensor. Daraus ergibt sich, dass man mit der Zeit Spielen kann und verschiedene Ergebnisse erhält. So kann ich einen Wasserfall mit 1/1000 sec. fotografieren und werde die Bewegung des Wassers „einfrieren“. Dem entgegen steht eine Belichtungszeit von 5“ (sec.) und ich werde statt des Wassers einen weichen Teppich sehen. Die Bewegungen von Menschen sind ab ca. 1/600 eingefroren, die der Tiere und Sportler ab ca. 1/800. Im Gegensatz dazu sind gehende Menschen bei einer Belichtungszeit von ca. 1/30 sec. als Menschen klar zu erkennen, aber nicht mehr identifizierbar. Die Zeiten sind natürlich von der Schnelligkeit der Bewegung abhängig und stellen nur ungefähre Richtwerte dar.
Übrigens sagt eine einfache Faustregel, dass die Belichtungszeit nicht länger sein sollte, wenn man aus der Hand fotografiert. Also bei 18mm Brennweite sollte ich 1/20 nicht überschreiten.

Der ISO:
Der ISO – Wert beeinflusst die Lichtempfindlichkeit des Sensors. Während die Blende für „wie viel Licht“ und die Belichtungszeit für „wie lange Licht“ sorgt, sorgt der ISO dafür wie intensiv das Licht aufgenommen wird. Wenn Du ein Foto zweimal aufnimmst und nichts veränderst, außer dass der ISO von 100 auf 200 gestellt wird, wird das Foto auch doppelt so hell sein. Der ISO sollte bei Einsteigerkameras nicht über ISO 1600 genutzt werden, da dann das berühmte „Rauschen“ beginnt. Ein hoher ISO verursacht eine stärkere Beanspruchung des Sensors, der das mit Wärmeentwicklung quittiert, was diese „Fusseln“ auf dem Foto verursacht.

Wie versprochen haben wir Blende, Belichtungszeit und ISO mit den Auswirkungen auf einen Spickzettel gebracht. Das Ganze gibt’s auch als Videos in einer Playlist auf unserem YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/c/TIMAFOTO

Wir hoffen, wir konnten das so wenig technisch wie möglich und so einsteigergerecht wie möglich darstellen!